Montag, 15. März 2004
Blumen von Eugen Roth
Blumen

Ein Mensch, erkrankt schier auf den Tod
An Liebe, ward mit knapper Not
Gerettet noch von einer Mimin,
Die sich ihm hingab als Intimin.
Noch wild erfüllt von Jubelbraus
Geht er in tiefer Nacht nach Haus;
Er dampft vor Dankbarkeit und Wonne,
Ein jeder Stern wird ihm zur Sonne:
Ha! Morgen stellt er um den Engel
Gleich hundert Orchideenstengel...
Er wird, und soll's ihn auch zerrütten,
Das Weib mit Rosen überschütten...
Nicht Rosen, nein, die schnell verwelken-
Er bringt ihr einen Büschel Nelken...
Sollt man nicht jetzt, im Winter nehmen
Vier, drei, zwei schöne Chrysanthemen?
Wie wär es, denkt er hingerissen,
Mit Tulpen oder mit Narzissen?
Entzückend ist ein Primelstöckchen;
Süß sind des Lenzes erste Glöckchen.
Doch damit, ach, ist sein Gemüt
Denn auch so ziemlich abgeblüht.
Er sinkt ins Bett und träumt noch innig:
Ein Veilchenstrauß, das wäre sinnig...

Eugen Roth

... comment

 
Ausklang des Tages und Ausklang des Gedichtes
Er sinkt ins Bett und träumt noch innig:
Ein Veilchenstrauß, das wäre sinnig...

für mich heißt das:

"Jetzt ab ins Bett und ich träume hoffentlich innig
ein Veilchenstrauß, das wäre sinnig"!

Allen eine Gute Nacht
Laura

... link  


... comment