Samstag, 22. Mai 2004
Frühling
Die Knospen knospen und sind schon wach,
die Keime keimen noch schüchtern und schwach,
die Weiden weiden das Gras ab am Bach.

Die Bäume baumeln (das ist ihre Pflicht),
die Sträucher straucheln im Dämmerlicht,
die Stämme stammeln ein Frühlingsgedicht.

Die Hecke heckt neue Streiche aus,
der Rasen rast wie rasend ums Haus,
Der Krokus kroküsst die Haselmaus.

Die Drossel erdrosselt den Regenwurm,
das Rebschoss erschoss nachts die Reblaus im Turm,
drum erlaubt sich das Laub noch ein Tänzchen im Sturm.

Es himmelt der Himmel ein Wölkchen an,
es windet der Wind sich durch Löwenzahn,
und bereits blättern Blätter im Sommerfahrplan.

Hans Manz

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Samstag, 15. Mai 2004
Aufwiedersehen
Aufwiedersehen
Jetzt wird es streng persönlich
Ade Computer

Aufwiedersehen
Ihr Daheimgebliebenen
Danke für Alles

Aufwiedersehen
Liebevoll augenzwinkernd
Mit Händchen winken

Aufwiedersehen
Das ist doch keine Frage
Ich komme wieder

Aufwiedersehen
Ich vermisse Euch jetzt schon
Alles geht vorbei

Aufwiedersehen
Bis Dienstag achtzehnter Mai
Träne im Knopfloch

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Mittwoch, 12. Mai 2004
Gaukler
Der bunte Haufen der Mimen,
Gaukler, Possenreißer,
Musiker und Artisten hat jahrhundertelang
ein Leben außerhalb der Gesellschaft geführt,
gerade nur geduldet und in größter Armut.
Im Fernsehzeitalter sind
diese Leute wieder in eine Außenseiterstellung gedrängt,
nun allerdings als Millionäre.
Dass man heute die Schauspieler
und Sportler und sonstigen Showgrößen
nicht hungern läßt, ist ja okay,
aber wie wir ihnen den A..... vergolden,
das steht in gar keinem Verhältnis zu dem,
was sie für uns leisten!

gefunden:
Laufenbergs Lästerlexikon

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Montag, 10. Mai 2004
Ein Lächeln
Ein Lächeln im Vorübergehen,
rasch zwischen Tür und Angel geschoben,
das hat so oft im Handumdrehen
die Schatten aufgehoben.
Es ist wie ein Zuhause sein,
wärmt dir dein Herz und deinen Sinn,
ein Schönheitsmittel obendrein
und manchmal Medizin.
Ist mal verträumt und mal spontan,
ein Kleinod zum Verschenken,
ein Kobold und ein Talisman,
ein Weg um einzulenken,
schmückt Straßen,
Gassen, Haus und Hof,
bringt Glanz in jedes Du.
Du drückst als Philosoph
auch da und dort ein Auge zu ...
Mit Charme, mit Mut und Herzlichkeit
steckt es viele tausend Kerzen an,
ich glaub, dass es von Zeit zu Zeit
auch Wunder wirken kann.
Emmy Grund

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Samstag, 8. Mai 2004
Der Igel
Der Igel sprach zur Igelin:
,,Du weißt nicht, wie verliebt ich bin!
Ich liebe dich, wie nichts so."
Dann drückte er sie fest an sich,
worauf sie schrie: ,,Auch ich lieb´ dich,
doch lass das sein, du stichst so!"
(Heinz Erhardt)

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Eine kleine Geschichte
Eine kleine Geschichte
Pummerer, in morgendlich heiterer Ruh,
lächelte seinem Nachbarn Mommer zu.
Dieser, durch das Lächeln ebenfalls heiter,
gab es an den Straßenbahnschaffner weiter,
der an die kleine Verkäuferin und die
an Dr. Müller-Zinn, Facharzt für Psychiatrie.
Dieser an Schwester Elke vom Kinderhort,
diese an die Toilettenfrau - und so fort.
So kam es schließlich irgendwann
abends gegen 6 Uhr am Schillerplatz an
bei einem im Augenblick traurig-tristen
durch das Lächeln doch erheiterten Polizisten,
so dass er, als Pummerer den Verkehr blockierte,
den Verstoß nur mit einem Lächeln quittierte.
(Otto Heinrich Kühner)

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Montag, 3. Mai 2004
Jeder Mensch ist ein Clown
Jeder Mensch ist ein Clown,
aber nur wenige haben den Mut,
es zu zeigen!

Charly Rivel

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Sonntag, 2. Mai 2004
Zum Thema Maikäfer fand ich folgende Geschichte:
Fünfter Streich
Max und Moritz
Von Wilhelm Busch

Wer in Dorfe oder Stadt
Einen Onkel wohnen hat,
Der sei höflich und bescheiden,
Denn das mag der Onkel leiden.
Morgens sagt man: "Guten Morgen!
Haben Sie was zu besorgen?"
Bringt ihm, was er haben muss:
Zeitung, Pfeife, Fidibus.
Oder sollt' es wo im Rücken
Drücken, beißen oder zwicken,
Gleich ist man mit Freudigkeit
Dienstbeflissen und bereit.
Oder sei's nach einer Prise,
Dass der Onkel heftig niese,
Ruft man:"Prosit!" alsogleich.
"Danke!" - "Wohl bekomm' es Euch!"
Oder kommt er spät nach Haus,
Zieht man ihm die Stiefel aus,
Holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze,
Dass er nicht im Kalten sitze.
Kurz, man ist darauf bedacht,
Was dem Onkel Freude macht.
Max und Moritz ihrerseits
Fanden darin keinen Reiz.
Denkt euch nur, welch schlechten Witz
Machten sie mit Onkel Fritz!


Jeder weiß, was so ein Mai-
Käfer für ein Vogel sei.
In den Bäumen hin und her
Fliegt und kriecht und krabbelt er.


Max und Moritz, immer munter,
Schütteln sie vom Baum herunter.


In die Tüte von Papiere
Sperren sie die Krabbeltiere.


Fort damit und in die Ecke
Unter Onkel Fritzens Decke!


Bald zu Bett geht Onkel Fritze
In der spitzen Zippelmütze;


Seine Augen macht er zu,
Hüllt sich ein und schläft in Ruh.


Doch die Käfer, kritze, kratze!
Kommen schnell aus der Matratze.


Schon fasst einer, der voran,
Onkel Fritzens Nase an.


"Bau!" schreit er. "Was ist das hier?"
Und erfasst das Ungetier.


Und den Onkel, voller Grausen,
Sieht man aus dem Bette sausen.


"Autsch!" - Schon wieder hat er einen
Im Genicke, an den Beinen;


Hin und her und rundherum
Kriecht es, fliegt es mit Gebrumm.


Onkel Fritz, in dieser Not,
Haut und trampelt alles tot


Guckste wohl, jetzt ist's vorbei
Mit der Käferkrabbelei!


Onkel Fritz hat wieder Ruh
Und macht seine Augen zu.

Dieses war der fünfte Streich,
Doch der sechste folgt sogleich.

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Krabbelkäfer
Krabbelkäfer,
Du Maikäfer,
Bist ein rechter Winterschläfer,
Hast' die kalte Zeit verschlafen,
Warst im Erdreich bei'n Larven,

Doch frisch erwacht zum Leben,
Magst uns Lebensfreude geben.
Ein putzig Kerl, Du immer bist,
Wenn Du Löcher in Blätter frisst.

Im Sonnenschein,
Bist Du daheim,
Wird's aber kalt,
Wirst' nicht alt.

Von Blatt zu Blatt,
Isst Du Dich satt.
Ziehen Wolken auf,
Bist Du schlecht drauf.

Kannst nicht mehr fliegen,
Musst die Angst besiegen.
Mit der Sonnenkraft,
Hast Du's geschafft,

Kannst so Wärme tanken,
Darfst der Sonne danken.
Jürgen Moellering

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Freitag, 30. April 2004
Walpurgisnacht
Walpurgisnacht am 30.04.


Ist die Hexennacht voll Regen,
wird's ein Jahr mit reichlich Segen
(Bauernregel)




Hexentanz

Mondsilber, Märchengold,
heut' sind mir die Geister hold,
Eulenflügel, Echsenschwanz,
heut' geh ich zum Hexentanz!

Nebelstaub, Karfunkelstein,
ich will kein graues Mäuschen sein,
Wichtelkraut, Walpurgisstern,
ich hab alle Magier gern...
Koboldzähne, Engelshaar,
gegen Abend bin ich da,
Elfenschatten, Wolkenspinnen,
dann kannst du mir nicht entrinnen!

Mäusefedern, Fledermaus,
ich dich jetzt mit nach Haus,
und willst du nicht mein Zauberer sein -
verwandle’ ich dich, in ein Schwein!

Mondsilber, Märchengold,
heut' sind mir die Geister hold,
Eulenflügel, Echsenschwanz,
heut' geh ich zum Hexentanz!
(unbekannt)

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