Dienstag, 20. April 2004
Es ist doch im April fürwahr
Es ist doch im April fürwahr,
der Frühling weder halb noch gar!
Komm Rosenbringer,
süßer Mai,
komm du herbei!
So weiß ich, dass es Frühling sei.
Eduard Mörike

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Samstag, 17. April 2004
Kuckuck wir erwarten dich
Kuckuck
Cuculus canorus.
Grauer, schlanker Vogel mit weiß gesperbertem Bauch.
Rote Augen. Lebt in Wäldern und Röhricht.
Das Weibchen legt 10 - 25 Eier einzeln in fremde Nester,
entnimmt dafür eines der vorhandenen Eier.
Das Junge wirft die anderen Jungvögel aus dem Nest.
Nahrung: Insekten, Regenwürmer, Spinnen und behaarte Raupen.


Kuckuck! Kuckuck!
Ruft's aus dem Wald.
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling
Wird es nun bald
Kuckuck! Kuckuck!
Lässt nicht sein Schrei'n.
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling,
Stelle dich ein!
Kuckuck! Kuckuck!
Trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter
Räumet das Feld!
Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874



Die Melodie dieses Liedes ist wohl
jedem vertraut.
Und jeder hört den Ruf
des Kuckucks immer wieder gern,
auch wenn er eigentlich ganz frech
seine Eier in fremde Nester legt
und seine Nachkommen von
anderen Vogelarten großziehen lässt.



Auf einem Baum ein Kuckuck
simsala, bimbam, basala, dusala, dim
auf einem Baum ein Kuckuck sass.

Da kam ein junger Jägers-
simsala, bimbam, basala, dusala, dim
da kam ein junger Jägersmann.

Der schoss den armen Kuckuck
simsala, bimbam, basala, dusala, dim
der schoss den armen Kuckuck tot.

Und als ein Jahr vergangen,
simsala, bimbam, basala, dusala, dim
und als ein Jahr vergangen war.

Da war der Kuckuck wieder
simsala, bimbam, basala, dusala, dim
da war der Kuckuck wieder lebendig.



Der Kuckuck

Ein frecher Kuckuck denkt "au wei!"
Wo disponier ich nur mein Ei?
Das Nest soll gut und sicher sein,
Noch dürfen keine Jungen schrei'n;
Doch um das Ei gut zu bebrüten
Muss man sich auch vor Leerstand hüten.
So dreht er rufend seine Runden
Um einen Brutplatz zu erkunden.
An einer alten Eiche Stamme
Entdeckt er schließlich Nest und Amme.
Die Eier fest noch in der Hülle
Umgeben von der Daunen Fülle;
Ein Plätzchen - wie für ihn gemacht,
Dem Tier das Herz im Leibe lacht.
Er plustert glücklich sein Gefieder,
Umkreist den Nistplatz immer wieder
Und setzt sich dann beharrlich stur
Unweit in Warte-Positur.
Ein Kurzflug von der Frau Mama,
Und "schwupp", schon ist der Kuckuck da.
Er manövriert mit List und Tücke
Das falsche Ei in eine Lücke.
Sieht's auch nicht ganz identisch aus,
Der Vogel macht sich nichts daraus.
Für ihn zählt es die Brut zu mehren,
Das Junge wird sich später wehren.
So scheint zunächst das Ei behütet
Und wird getreulich mitbebrütet.
Jedoch der Trug kommt plötzlich raus
Und mit dem Kuckuck ist es aus.
Ein Singvogel in blinder Wut
Bemerkt im Nest Schmarotzer-Brut.
Das will ihm keineswegs gefallen,
Er packt das Ei mit scharfen Krallen,
Durchspießt es spitz mit seinem Schnabel
Wie die Kartoffel mit der Gabel.
"Scher' Dich zum Kuckuck!" ruft er aus
Und wirft das Ei zum Nest hinaus.
Hört die Moral von der Geschicht:
Ein Kuckucksei versteckt man nicht!
Hochmut kommt hier wie überall
Gepaart mit Leichtsinn vor dem Fall.
Wo gestern noch das fette Leben
Kann morgen schon der "Kuckuck" kleben.
Annelore Stoboy



Der Kuckuck und der Esel,
die hatten einen Streit,
wer wohl am besten sänge,
zur schönen Maienzeit
Der Kuckuck sprach: „Ich kann es!"
und fing gleich an zu schrei’n.
„Ich aber kann es besser!",
Das klang so schön und lieblich,
so schön von fern und nah.
Sie sangen alle beide,
Kuckuck, kuckuck,
i-a! Kuckuck, kuckuck, i-a!

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Freitag, 16. April 2004
Ein wunderbar angenehmer Duft
Ein wunderbar angenehmer Duft
von frischen Blumen liegt in der Luft. ...

Schau Dich um,
erfreue Dich an der Farbenpracht der Blüten,
genieße das beruhigende Grün der Bäume,
Sträucher und Gräser. ...

Ziehe deine Schuhe aus
und laufe barfuss über das weiche Gras...
Es fühlt sich an,
wie eine sanfte Massage Deiner Fußsohlen.



spring

spring in den frühling
ich weiß dass du`s kannst
tanz!

spring in die sonne
wenn dir kalt ist
tank auf!

spring ins blumenbeet
wenn du farben brauchst
male sie!

spring ins leben
es sprießt um dich
pflück es!

Ilse Jung

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Der Baum lacht
Der Baum lacht sich im Frühling Äste.
Ein Grund dafür ist nicht bekannt.
Auf blätterlosen Zweigen, Gäste,
erst zugereist aus fernem Land.
Und die „Touristen“ singen, pfeifen,
besonders wenn der Tag erwacht.
Sie zwitschern laut mit Herzergreifen –
was Herzen einfach fröhlich macht.
Jedoch, wenn es am Abend dämmert
verstummt die Stimme und ihr Lied.
Und auch der Specht, der sonst nur hämmert,
macht Pause, weil er „Fernsehn“ sieht.
Der Baum lacht sich im Frühling Äste
und seine Knospen werden prall.
Das ist vom Jahr das Allerbeste.
Ein wunderbarer „Sonderfall!“
unbekannt



Im schönen Wiesengrund

Das Himmelblau fließt sanft und weich
auf Wiesen gaukeln Schmetterlinge
und uns scheinen alle Dinge
so neu, wunderbar und reich.

Die linden Düfte streifen sacht
durch zart’ schimmerndes Gefieder
Die Vögel zwitschern traute Lieder
Und mein Herz im Leibe lacht.


Bunte Schmetterlinge gaukeln
über Blumen Düfte schwer
und die leichten Gräser schaukeln
sacht im Winde hin und her.

Bienen summen ihre Weise
und der Vögel junge Brut
regt die zarten Flüge leise
badet in der Sonne Glut.
unbekannt

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Rastlos
Ich gehe in den Garten zu den Grillen.
Der große Mond ist da. Sternvogelflaum.
Ich schwing mich auf die Schaukel,
und im Schwunge
Häng ich den Mond in unsern Apfelbaum.
Da zwing ich ihn, für mich zu hüpfen,
Ich schaukle mich und schau ihm zu.
Ich bin sehr groß. Ich lass ihn hüpfen.
Für zwei Minuten hab ich Ruh.

(Eva Strittmatter)

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Eine kleine Verzauberung in der Nacht
N a c h t

Nacht ist schon herein gesunken,
schließt sich heilig Stern an Stern,
große Lichter, kleine Funken
glitzern nah und glänzen fern;
glitzern hier im See sich spiegelnd,
glänzen droben klarer Nacht,
tiefsten Ruhens Glück besiegelnd
herrscht des Mondes volle Pracht.

Johann Wolfgang von Goethe




Die ganze Natur ist eine Melodie,
in der eine tiefe Harmonie verborgen ist.
Die Natur schafft ewig neue Gestalten;
Was da ist, war noch nie,
was da war - kommt nicht wieder -
alles ist neu und dennoch immer das Alte.

Johann Wolfgang von Goethe

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Donnerstag, 15. April 2004
Jetzt aber
Jetzt aber schnell raus
denn draußen tobt der Frühling
bloß nichts verpassen!

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Ameisenkinder von James Krüss
Wer hat Ameisenkinder gesehn?
Können sie nach sechs Tagen schon gehn?
Laufen die Ameisenbabies geschwinder
als zum Beispiel die Mistkäfer-Kinder?
Kriegen sie schon einen Klaps auf den Po?
Ach, meine Lieben, die Sache ist so:
Wer Ameisenkinder sah, ganz kleine,
Der lügt.
Der betrügt!
Es gibt nämlich keine

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Mittwoch, 14. April 2004
Die blaue Stunde
Zwielicht trennt
die Nacht
vom Tag
nur für kurze Zeit

Zu blauer Stunde
singen Vögel
einander friedlich
in den Schlaf

Von fern erklingt
des Tages Echo
das leise in mir
widerhallt

Ruhe kehrt
allmählich ein
durchströmt mich
grenzenlos
versöhnlich

Gute Nacht
Du schöner Tag
schlaf wohl
wir werden einander
niemals wiedersehen
unbekannt

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Der Schmetterling ist in die Rose verliebt
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber goldig zart
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüsst' ich gar so gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb' euch all!
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
Heinrich Heine

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