Samstag, 20. Oktober 2007
Herbsttag

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke


Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke


http://www.bilder-hochladen.net/files/2gqn-1s.jpg

Freunde sind Engel,
die uns wieder auf die Beine helfen,
wenn unsere Flügel vergessen haben,
wie man fliegt!


Verf.unbek.

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Wälder in Gold getaucht
Wälder in Gold getaucht...

Der Herbst
schenkt seine schönsten Früchte
bietet sich malerisch an
bevor er den Stab
an den Winter weiterreicht.

© Gerti Kurth

* * *

Herbstblatt
Es fällt ein Blatt
vom Stamme, altersmatt
und leicht. Noch traumerfüllt
von all den Sommerfeuern, quillt
Goldbrokat hinein ins letzte Wehn.
Sich einmal noch im Tanze drehn!
Mit keckem Wirbelwind vereint,
blickt es zum Stamm zurück - und weint.

Heinz Strinitz


* * *


Oktober - leicht verklärt


Unglaublich zart
verhüllt ein morgenkühler Schleier
die bernsteingoldne Flur.

Ganz sanft
verweilt das honigfarbne Licht
auf Sommer abgewandter Stille.

Welch sehnsuchtsvolle
Wärme
legt die Sonne
in ihre letzte Wanderung
durchs leere Feld.

Vom leisen Knistern
welken Laubes begleitet
geht sie ins Exil -
und hinterlässt nur
einen Schatten ihrer selbst.

Maren Ruden

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Du
Du warst
und bist
du bleibst
mein Abend
und mein Morgen
das Liebeslied
das ich
geschrieben habe
obwohl ich
keine Noten kann
von deinem Haar
durch das
der Frühling weht
vom hellen Sommer
und von Regentagen
vom bunten Laub
durch das wir streunen
von unsern
kalten Händen
die wir tauschen
um eins zu sein
im Frost
der um uns ist
nimm was ich habe
geh in meinen Schuhen
und bleib mein Wunsch
der in Erfüllung ging

Rudolf Schneider


* * *

Herbstliches Farbfeuerwerk

unter fallendem Laub
Die Sonne verschenkt
ihr goldenes Leuchten,
legt einen üppigen Teppich,
bunt gewebt über
Bäume und Sträucher.
Rot leuchtend und goldgelb
Herbst
verwöhnt mit herrlichen Farben und
Früchten.


© Laura


Schmerzlich kurz die Zeit
der leuchtenden Farbenpracht.
Sinne staunen stumm.
Schon biegt sich ein Blütenblatt
vertrocknend vergänglich schön.

thinkabout

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Dieser Tag
Dieser Tag
ich hoffe doch,
dass er Dir viele
schöne Stunden bringt..
Wetter wie im Märchenbuch,
also ganz viel Sonnenschein..
ganz viel Freude im Herzen
Du in den Himmel lächelst
ich wünsche alles Liebe
und das sich erfüllt
was Du magst..

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Herbstliches Farbfeuerwerk
Herbstliches Farbfeuerwerk

Sommer ist vorüber mit allen Freuden
Herbstastern verschwenden ihre Farben
Zuerst verliert der Ahorn seine Blätter
die wohl die Schönsten sind.
Von Tag zu Tag wird es bunter
Nur zu gern würde man die Zeit anhalten

Laura



Der Herbst steht auf der Leiter
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
Ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
Und kommt ein frecher Zeisig,
Schwupp, kriegt der auch ´nen Klecks.

Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die anderen Bäume färbste,
Was färbste nicht mal mich?

Die Blätter flattern munter
Und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.

Peter Hacks

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Der Apfelgarten


Der Apfelgarten

Komm gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
um es jetzt aus Fühlen und Erinnern,
neuer Hoffnung, halbvergeßnem Freun,
noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern,
in Gedanken vor uns hinzustreun
unter Bäume wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist und hinzugeben,
wenn man willig, durch ein langes Leben
nur das Eine will und wächst und schweigt.

Rainer Maria Rilke

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