Samstag, 10. April 2004
Nachtigall
Nach den schönen Frühlingstagen,
Wenn die blauen Lüfte wehen,
Wünsche mit dem Flügel schlagen
Und im Grünen Amor zielt,
Bleibt ein Jauchzen auf den Höhen;
Und ein Wetterleuchten spielt
Aus der Ferne durch die Bäume
Wunderbar die ganze Nacht,
Dass die Nachtigall erwacht,
Von den irren Widerscheinen,
Und durch alle selge Gründe
In der Einsamkeit verkünde,
Was sie alle, alle meinen:
Dieses Rauschen in den Bäumen
Und der Mensch in dunklen Träumen.


Joseph Freiherr von Eichendorff

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Viele kleine Wunder
Viele kleine Wunder.....

Guck mal,
die ersten Frühlingsboten
sind wieder da;
schau her, hier wachsen noch mehr -
ein kleines Krokus-Liebespaar
steht eng umschlungen da.

Der Frühling ist schon überall;
den Meister will ich loben,
dem jedes Frühjahr
immer wieder
ein Wunder gelingt
und der die Welt zum Blühen bringt.

Bald sind die kalten Tage vorbei.
Helios jagt mit seinen feurigen Rossen
den Himmel hinauf.
Er stellt die große Wetteruhr
auf Sonnenschein
und schläfert den Winter ein.

Die Erde atmet sich endlich frei.
Oh Frühling du Erlöser !
Im Einklang mit der Natur
will ich sein –
dazugehören
ohne dein Werk zu zerstören.

Rufe mich -
wie jedes grüne Knösplein,
wie jeden blumigen Erdenwicht,
aus der Dunkelheit
ans helle, warme Sonnenlicht,
sonst erfriere ich.

Frühling ich liebe dich !
Das wird niemals anders sein.
Dein Duft ist wahrlich
voller Lieblichkeit
und strömt aus dem Blütensegen
ins Leben.
unbekannt

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