Samstag, 20. Oktober 2007





Du
Du warst
und bist
du bleibst
mein Abend
und mein Morgen
das Liebeslied
das ich
geschrieben habe
obwohl ich
keine Noten kann
von deinem Haar
durch das
der Frühling weht
vom hellen Sommer
und von Regentagen
vom bunten Laub
durch das wir streunen
von unsern
kalten Händen
die wir tauschen
um eins zu sein
im Frost
der um uns ist
nimm was ich habe
geh in meinen Schuhen
und bleib mein Wunsch
der in Erfüllung ging

Rudolf Schneider


* * *

Herbstliches Farbfeuerwerk

unter fallendem Laub
Die Sonne verschenkt
ihr goldenes Leuchten,
legt einen üppigen Teppich,
bunt gewebt über
Bäume und Sträucher.
Rot leuchtend und goldgelb
Herbst
verwöhnt mit herrlichen Farben und
Früchten.


© Laura


Schmerzlich kurz die Zeit
der leuchtenden Farbenpracht.
Sinne staunen stumm.
Schon biegt sich ein Blütenblatt
vertrocknend vergänglich schön.

thinkabout

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Herbstliches Farbfeuerwerk
Herbstliches Farbfeuerwerk

Sommer ist vorüber mit allen Freuden
Herbstastern verschwenden ihre Farben
Zuerst verliert der Ahorn seine Blätter
die wohl die Schönsten sind.
Von Tag zu Tag wird es bunter
Nur zu gern würde man die Zeit anhalten

Laura



Der Herbst steht auf der Leiter
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
Ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
Und kommt ein frecher Zeisig,
Schwupp, kriegt der auch ´nen Klecks.

Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die anderen Bäume färbste,
Was färbste nicht mal mich?

Die Blätter flattern munter
Und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.

Peter Hacks

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Der Apfelgarten


Der Apfelgarten

Komm gleich nach dem Sonnenuntergange,
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
um es jetzt aus Fühlen und Erinnern,
neuer Hoffnung, halbvergeßnem Freun,
noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern,
in Gedanken vor uns hinzustreun
unter Bäume wie von Dürer, die
das Gewicht von hundert Arbeitstagen
in den überfüllten Früchten tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
das, was alle Maße übersteigt,
noch zu heben ist und hinzugeben,
wenn man willig, durch ein langes Leben
nur das Eine will und wächst und schweigt.

Rainer Maria Rilke

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Donnerstag, 6. September 2007
Ich hänge meine Sorgen
Ich hänge meine Sorgen
an die Sichel des Mondes
stemme mich gegen den Wind der Angst
laufe um die Wette
mit den Wellen der Zeit
locke die Sonne nach dem Wolkenbruch
und gehe meinen Weg
über die Farben des Regenbogens

nach Gerhard Eberts

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Mittwoch, 5. September 2007
Noch einmal eine Reihe

"Noch einmal eine Reihe
von goldenen Tagen,
die letzten des Jahres.
Die Sonne verrostet
schon im Dunste des mittleren Nachmittags...."

Max Frisch,

Tagebuch 1946 – 1949
www.wortgetreu.de

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Lebenstanz
Lebenstanz
Durch Herbstsonne
goldgelb getünchtes Blatt
lass Dich los,
lass Dich fallen !

Gib Dich hin
der Aufforderung
des Windes,
der Dich führt
zum letzten Tanz
Deines Lebens.

Sabine Balzer

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Montag, 6. August 2007
Manche Menschen wissen nicht


*





Manche Menschen wissen nicht,

wie wichtig es ist,
dass sie einfach da sind.
Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es tut,
sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend ihre Nähe ist.
Manche Menschen wissen nicht,
wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es,
würden wir es ihnen sagen.

Paul Celan

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Sonntag, 5. August 2007
Schöner sind die Gedichte


*






Schöner sind die Gedichte des Glücks.
Wie die Blüte schöner ist als der Stängel
Der sie doch treibt
Sind schöner die Gedichte des Glücks.
Wie der Vogel schöner ist als das Ei
Wie es schön ist wenn Licht wird
Ist schöner das Glück.
Und sind schöner die Gedichte
Die ich nie schreiben werde.


Hilde Domin, aus:
Kurt Marian Wunder (Hg.):
Erklär mir Liebe. München 1988.

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Dienstag, 24. Juli 2007
dass der Niederrheiner nix weiß
Dass der Niederrheiner nix weiß
Aber alles erklären kann
Dat wissen Se ja
Un oft genug weiß er nix Genaues
Un sacht dann einfach:
So ähnlich jedenfalls
Und da uns dat aber zu kurz vorkommt
Hängen wer an das "So ähnlich jedenfalls"
Noch ein "Immerhin" dran
Und um den Satz vollends abzurunden
Sagen wer dann noch ein "Naja" hinterher
Oder "weiß ich auch nich so genau"
Das kommt auch oft daher natürlich
Weil wir Niederrheiner immer ein bissken
Abwesend sind
Nich richtig zuhören
Un dann isset passiert
Dann wissen wer nich weiter
Un stehen höchst verloren inne
Gegend herum
Un dann sagen wer meistens einfach nur:
"Jedenfalls öh"
Mehr nich
Da kommt dann nix mehr
Einfach nur: "Jedenfalls öh"
Wir wollen dann den Satz
Auch gar nicht mehr fortsetzen
Dem Niederrheiner reicht das
"Jedenfalls" völlig
Damit haben wir alles gesacht
Vielleicht dass wir dann noch nach einer Pause sagen:
"Immerhin wie gesacht"
Aber zu mehr können wir uns dann nich aufraffen
Aber damit haben wir die ganze Welt gemeint
Mit diesem "Immerhin"
Damit meinen wir Niederrheiner
Alle Säugetiere
Alle Naturgewalten
Und auch den ganzen Kosmos
Wenn wir "Jedenfalls immerhin" sagen
Mehr brauchen wir das wirklich nicht zu sagen
Höchstens dass wir dann nach einer Pause noch sagen:
"Wie gesacht"
Um das "Jedenfalls" noch ein bisschen
Zu unterstreichen
Immerhin
Sach ma nix


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Wofür es sich zu leben lohnt
Wofür es sich zu leben lohnt

Für das Rauschen des Meeres,
für das Funkeln der Sterne,
für das Leuchten in den Augen
derer, die wir lieben.
Für die Musik und für den Tanz,
für die leisen Momente
und für das Innehalten im Trubel der Tage.
Für die Zärtlichkeit und für die Sonne
in unseren Herzen.
Für unsere unermüdliche Hoffnung.

(Jochen Mariss)

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