Sonntag, 4. November 2007
Das warme Licht



Das warme Licht, der Kerze Schein,
erwärmt an kalten Tagen.
Und eine Ruhe stellt sich ein.
Gibt Antwort auf viel Fragen.

Nach Sinn des Lebens, Lebenshast,
das muss doch gar nicht sein.
Von dir fällt ab so manche Last.
Entspannung stellt sich ein.

Genieße diese stille Zeit.
Gemeinsam, auch allein.
Ein Friede macht sich in dir breit.
So soll’s auf Erden sein.

© C.W.

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Freitag, 2. November 2007
Herbst
Herbst

Ich hab des Herbstes bunte Früchte
mit ihren Düften heimgetragen
ins Sommerhaus, das schon im Schatten liegt.

Und in die Schürze sorgsam eingehüllt
trag ich der Wälder golddurchwirkte Farben
zu einem Heim, das meine Träume wiegt.

Dein Lächeln vor dem Haus, die letzte Rose
die du mir schenkst bevor es Abend wird,
sind wie ein Hoffnungsträger, der jede Angst besiegt.

© Gerti Kurth

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Bin eine Träumerin


BIN EINE TRÄUMERIN

Die Schwüle wich der Nacht.
Gewitter weit und breit.
Die Luft ist klar und rein.
Vorbei so manches Leid.

Ein neuer Tag beginnt.
Taufrisch erscheint die Welt.
Und Sonne zeigt sich schon
am blauen Himmelszelt.

Die Rosen frisch gewaschen.
Zerzaust hat sie der Wind.
Doch ihre zarten Kleidchen.
doch heil geblieben sind.

Mir ist so froh zumute.
Der Druck, er ist dahin.
Ich trällere ein Lied.
Bin eine Träumerin.

© C.W

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Ich pflückte letzte Strahlen

Ich pflücke letzte Strahlen
leg sacht sie in mein Herz
um narbig Seelenqualen
zu lindern ihren Schmerz

falls rauer Wind mich streife
von letzter Pracht enthüllt
bin ich beschenkt mit Reife
und segensreich erfüllt

lass einen Spaltbreit offen
zu meinem Ich die Tür
um auf den Herbst zu hoffen
den ich im Herz verspür

Viola

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Frühling
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Der Frühling ist die schönste Zeit!
was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
im goldnen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
das Bächlein rauscht zu Tal,
es grünt die Saat, es blinkt der See
im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
und auch der Kuckuck bald.
nun jauchzet alles weit und breit,
da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
was kann wohl schöner sein?

Annette von Droste-Hülshoff 1797-1848

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Mittwoch, 24. Oktober 2007
So oft die Sonne aufgeht


So oft die Sonne aufgeht
erneuert sich mein Hoffen
und bleibt,
bis sie untergeht,
wie eine Blume offen.

Gottfried Keller 1819-1890




* * *

Die Natur offenbart sich
hier in ihrer ganzen Größe.
Augen und Gedanken schwelgen.
Der Dichter kann es besingen,
der Maler in reichen Bildern darstellen,
aber den Duft der Wirklichkeit,
der dem Betrachter auf ewig
in die Sinne dringt und darin bleibt,
können sie nicht wiedergeben.

* * *


SILENTIUM

Die Stimme des Regens ist verstummt.
Sattes Grün unter hellblauer Seide -
dieser Tag ist Schweigen, nichts als Blumengeflüster.

Hoch wehen die Schatten der Bäume im Gras.
Dazwischen fremde Füßchen, die Raben,
sie krähen Vertrautes.

Nachmittags, die Zeit aufgeschultert,
ziehen die Vögel fort, tragen deine Jahre
ins versinkende Licht - rot wie
dieser Sommer im Mohn glüht,
er sei die Menschen, denen wir
gedenken.

Nicole Jurosek

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Herbstzeitgefühle
Herbstzeitgefühle

Ich trage die Farbe der Herbstzeitlosen:
Zart leuchtendes Lila im Wiesengrün.
Mein Lächeln streichelt die letzten Rosen
bevor ihre Düfte ins Gestrige zieh’n.

Häng meine Lust an steigende Drachen
renn um die Wette in Kinderschuh’n,
im maishohen Feld versteckt sich mein Lachen
hab keine Zeit mich schon auszuruh’n.

Geh mit den Vögeln Entdeckungsreisen
tanz mit den Grillen im taufrischen Gras
will meine Lust am Leben beweisen
und puste den Herbst durchs Sonnenglas.

© Gerti Kurth


* * *


Wo könnte die Poesie einer Farbe
schöner erscheinen als in der Natur,
in einer Blüte,
verzaubert vom Licht der Sonne?
Rot, die Farbe der Liebe,
kraftvoll, sinnlich, leidenschaftlich.


* * *

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Sonntag, 21. Oktober 2007
Im Herbst
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Die ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewusst bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.

Wilhelm Busch


Den Herbst erleben
Der Vorhang des Sommers fällt
Die Blätter flüstern

Honigsüßer Herbst
Aufgebrochene Äcker
Würzig wie Parfum

Die Zeit der Rosen
Kastanien im Feuer
Zauberspektakel

Laura

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Samstag, 20. Oktober 2007
Herbsttag

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke


Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke


http://www.bilder-hochladen.net/files/2gqn-1s.jpg

Freunde sind Engel,
die uns wieder auf die Beine helfen,
wenn unsere Flügel vergessen haben,
wie man fliegt!


Verf.unbek.

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Wälder in Gold getaucht
Wälder in Gold getaucht...

Der Herbst
schenkt seine schönsten Früchte
bietet sich malerisch an
bevor er den Stab
an den Winter weiterreicht.

© Gerti Kurth

* * *

Herbstblatt
Es fällt ein Blatt
vom Stamme, altersmatt
und leicht. Noch traumerfüllt
von all den Sommerfeuern, quillt
Goldbrokat hinein ins letzte Wehn.
Sich einmal noch im Tanze drehn!
Mit keckem Wirbelwind vereint,
blickt es zum Stamm zurück - und weint.

Heinz Strinitz


* * *


Oktober - leicht verklärt


Unglaublich zart
verhüllt ein morgenkühler Schleier
die bernsteingoldne Flur.

Ganz sanft
verweilt das honigfarbne Licht
auf Sommer abgewandter Stille.

Welch sehnsuchtsvolle
Wärme
legt die Sonne
in ihre letzte Wanderung
durchs leere Feld.

Vom leisen Knistern
welken Laubes begleitet
geht sie ins Exil -
und hinterlässt nur
einen Schatten ihrer selbst.

Maren Ruden

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