Freitag, 2. April 2004
Die Nacht hat mir
Die Nacht hat mir den Schlaf
aus den Augen gewischt.
Möge der neue Tag mir
den Blick für die Schönheit
dieser Welt schärfen.

Irischer Segenswunsch

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Gedanken sind frei
Der Mensch hat mit dem Löwenzahn
eine Gemeinsamkeit:
als Jüngling - gelber Löwenzahn
im Alter - graue Pusteblume

die Gedanken sind frei


Was ist das Leben?
Es ist das Aufblitzen eines Glühwürmchens in der Nacht.
Es ist der Atem eines Büffels im Winter.
Es ist der kleine Schatten,
der über das Gras huscht
und im Sonnenuntergang verschwindet!

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Wenn ihr der Sonne den Rücken zuwendet
Wenn ihr der Sonne den Rücken zuwendet
und versucht eurem Schatten nachzulaufen
und ihn einzufangen, werdet ihr feststellen,
dass euer Schatten um so schneller läuft,
je schneller ihr ihm nachrennt.
Niemals werdet ihr ihn einholen können.
So verhält es sich auch mit den Dingen dieser Welt.
Wenn wir aber unser Gesicht der Sonne zuwenden,
wird uns der Schatten automatisch folgen.
Kommen wir mit dem Schöpfer in Verbindung,
und folgen wir ihm, werden wir erfahren,
dass seine ganze Schöpfung uns nachfolgt.

(Thakar Singh)

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Donnerstag, 1. April 2004
Jeder Mensch hat seine Geschichte
Du die Deine
Ich die Meine
Wir die Unsere
Ihr die Eure
Mal die Arme
Mal die Teure
Tragische und lustige
Leichte, schwere, böse, gute
Gerechte, dass das Herz nicht blute!

Hohe, Tiefe, Sein und Sinn
Bei denen ich oft traurig bin.
Fröhliche und Komische,
Denen wir so gerne lauschen
Und auch untereinander tauschen.
Dass sich keiner daran verletzt,
Du an meiner, ich an deiner,
Ihr an uns’rer , wir an Eu’rer
Bis wir dann das Ziel erreichen:
Und wir sehen zu guter Letzt,
dass sich unsere Geschichten gleichen!
Hanns-Dieter Hüsch

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Heute Leben
Heute leben!

Pack diesen Tag an
mit deinen beiden Händen.
Nimm gern entgegen
was er dir gibt:
das Licht dieses Tages,
die Luft und das Leben,
das Lachen dieses Tages,
das Weinen und das Spielen,
das Wunder dieses Tages.
Nimm diesen Tag entgegen!

Um wirklich zu leben,
musst du heute leben.
Das Leben ist kurz
und geht schnell vorbei.
Wenn du heute nicht lebst
hast du den Tag verloren.
Verdüstere deinen Geist nicht
mit Angst und Sorgen von morgen.
Beschwere dein Herz nicht
mit dem ganzen Elend von gestern.

An das Gute von gestern
magst du getrost denken;
träume auch von schönen Dingen
die morgen kommen mögen.
Aber verliere dich nicht
ins Gestern oder ins Morgen.
Leb heute!

Phil Bosmans

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Mittwoch, 31. März 2004
Ich habe genug
Ich habe genug

Ich habe zwei Augen
kostbar wie Diamanten
einen Mund, um zu pfeifen
und eine Gesundheit
die nicht zu bezahlen ist

Ich habe genug
Ich habe eine Sonne am Himmel
Ich habe ein Dach überm Kopf
Ich habe zu tun
Ich habe genug zu essen
und ich habe Menschen
um sie zu lieben.

Ja, ich habe genug
Phil Bosmans

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Montag, 29. März 2004
Jeden Tag als eine Gabe
Jeden Tag als eine Gabe,
als ein Geschenk annehmen.

Steh morgens nicht zu spät auf,
schau in den Spiegel, lach Dich an

und sage zu Dir: Guten Morgen!

Dann bist Du schon in Übung,
dann kannst Du es auch anderen sagen.

Fang den Tag von heute nicht
mit den Scherben von gestern an.

Humor und Geduld sind die Kamele,
mit denen ich durch jede Wüste komme.

Glück kannst Du nicht kaufen,
doch Liebe gibt es umsonst.

Das Leben ist viel zu kurz und unsere Welt viel zu klein,
um ein Schlachtfeld daraus zu machen.

Legt alle Waffen der Welt
einem Franz von Assisi in die Hand,

und Ihr könnt auf beiden Ohren schlafen.

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Samstag, 27. März 2004
Brief an den lieben Gott
Brief an den lieben Gott
Herr, Du und ich, wir haben ein Geheimnis.
Das Altwerden bringt einiges mit sich,
was Spaß macht, ja, richtig Spaß!
Wir müssen uns nicht mehr von der
Welt plagen lassen.
Die Leute übersehen uns.
Wir brauchen nicht mehr den Schein zu wahren,
sondern können auf kindliche Freuden zurückgreifen.
Zusehen, wie eine Spinne ihr Netz webt.
Statt einer richtigen Mahlzeit können wir
Apfelkompott mit Sahne essen.
Wir dürfen Trödeln.
Die ganze Nacht wach bleiben, Sterne zählen.
Statt eine Gesellschaft zu besuchen,
zu Hause bleiben und mit einem guten
alten Freund Schach spielen.
Einen verrückten Hut tragen.
Warum hast Du mir nicht verraten, dass das Altwerden
neben allem, was ich daran so hasse,
auch manches Vergnügliche mit sich bringt?
Ich weiß, ich weiß, weil ich es nicht geglaubt hätte.
Elise Maclay

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Freitag, 26. März 2004
Befreite Herzen
Wenn die Menschen ihre Herzen endlich frei ließen
dann wäre die Welt voll von Schmetterlingen


Martina Felicia

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Eine ewige Geschichte
Eine ewige Geschichte

Ein Kapitel ist zuende.
Weitere leere Seiten warten darauf, gefüllt zu werden –
ohne schon Begriffe wie
Haß – Liebe, Rache – Vergebung, Verachtung – Freundschaft,
Aufgeben – Hoffnung,Trennung – Vereinigung, Schmerz – Erfüllung,
Verzagen – Übermut, Gleichgültigkeit – Eifer,
Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft zu kennen.

Ein Kapitel entsteht in der Gegenwart –
mit jedem einzelnen Buchstaben, der an einen anderen gereiht wird –
und schreibt im selben Moment die Vergangenheit, während es die Zukunft bestimmt.

Ein Kapitel ist zuende.
Ein Neues beginnt, um weitere, leere Seiten zu fordern
und somit wieder endlos fortlaufenden Buchstabenreihen ihren rechtmäßigen Platz
in einer ewigen Geschichte zu gewähren.

Verfasser unbekannt

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