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Kategorien : Neues vom Wiesengrund
Schneeglöckchen von Joseph von Eichendorff
Schneeglöckchen
's war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht." -
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
Dass sie alle tönen müssen
Von der künftgen bunten Pracht.
Ach, sie konntens nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.
(Joseph von Eichendorff
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Lied der Liebe
Eine Strophe
aus dem Lied der Liebe
Liebe lehrt das Lüftchen kosen
Mit den Blumen auf der Au,
Lockt zu jungen Frühlingsrosen
Aus der Wolke Morgentau,
Liebe ziehet Well an Welle
Freundlich murmelnd näher hin,
Leitet aus der Kluft die Quelle
Sanft hinab ins Wiesengrün.
Friedrich Hölderlin
schrieb an einen Freund:
"Lieber Freund!
Es gibt ein Wesen auf der Welt,
woran mein Geist Jahrtausende verweilen kann (...)
Lieblichkeit und Hoheit, und Ruh und Leben,
und Geist und Gemüt und Gestalt ist
ein seliges Eins in diesem Wesen."
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Hurra Frühlingsanfang!
Hurra!
Heute ist der 20. März
Frühlingsanfang!
07:49 Uhr
Neumond 22.44.33 Uhr
Sonnen-Aufgang 06.38 Uhr
Sonnenuntergang 18.48 Uhr
(gilt für Düsseldorf)
Die Bauernregel sagt:
„Wie das Wetter zu Frühlingsanfang
ist es den ganzen Sommer lang“.
Frühlings Haiku:
Frühlingsanfang heut
Zieht mit Neumond jetzt herein
Wunder überall
Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.
Ludwig Uhland
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Liebe und Frühling
Ich muß hinaus, ich muß zu dir,
Ich muß es selbst dir sagen:
Du bist mein Frühling, du nur mir
In diesen lichten Tagen.
Ich will die Blumen nicht mehr sehn,
Nicht mehr die grünen Matten,
Ich will nicht mehr zu Walde gehn
Nach Duft und Klang und Schatten.
Ich will nicht mehr der Lüfte Zug,
Nicht mehr der Wellen Rauschen,
Ich will nicht mehr der Vögel Flug
Und ihrem Liede lauschen.
Ich will hinaus, ich will zu dir
Ich will es selbst dir sagen:
Du bist mein Frühling, du nur mir,
In diesen lichten Tagen
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
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Blaue Lyrik
Blaue Lyrik
Zärtlicher Wind
auch der Wind
braucht Besinnung
seine Stille
ist nur scheinbar
die Arme
sind immer geöffnet
für erquickende
Botschaften
in seiner Stille
atmet er Worte
lässt sie wirken
und verwandelt sie
in ein zärtliches Blau
Reinhard
Der Autor hat mir die freundliche Genehmigung
gegeben, diese kleine, blaue Lyrik im Wiesengrund
zu veröffentlichen.
http://www.haikulinde.de/lyrikforum/board1/128.html
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Gänseblümchen
Gänseblümchen
Blümchen der Gänse,
du hast so immense
Vorzüge in vielseitiger Schicht,
doch sei ehrlich,
du kennst sie nicht.
Du bist so scheu und klein,
sehr zurückhaltend und fein.
Soll das der Sinn deines Lebens sein?
Doch wirst du auf ewig bleiben mein
Liebes, treues Gänseblümchen,
doch gib Acht aufs verfressene Hühnchen.
Es nimmt dich mir weg,
es nimmt dich mir fort.
Du darfst halt nicht wachsen
am falschen Ort...
ShadowOFSoul
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Frühlingsnacht
Übern Garten durch die Lüfte
Hört' ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt's schon an zu blüh'n.
Jauchzen möcht' ich, möchte weinen,
Ist mir's doch, als könnt's nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.
Und der Mond, die Sterne sagen's,
Und in Träumen rauscht's der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen's:
Sie ist deine, sie ist dein!
Joseph von Eichendorff
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Blumen von Eugen Roth
Blumen
Ein Mensch, erkrankt schier auf den Tod
An Liebe, ward mit knapper Not
Gerettet noch von einer Mimin,
Die sich ihm hingab als Intimin.
Noch wild erfüllt von Jubelbraus
Geht er in tiefer Nacht nach Haus;
Er dampft vor Dankbarkeit und Wonne,
Ein jeder Stern wird ihm zur Sonne:
Ha! Morgen stellt er um den Engel
Gleich hundert Orchideenstengel...
Er wird, und soll's ihn auch zerrütten,
Das Weib mit Rosen überschütten...
Nicht Rosen, nein, die schnell verwelken-
Er bringt ihr einen Büschel Nelken...
Sollt man nicht jetzt, im Winter nehmen
Vier, drei, zwei schöne Chrysanthemen?
Wie wär es, denkt er hingerissen,
Mit Tulpen oder mit Narzissen?
Entzückend ist ein Primelstöckchen;
Süß sind des Lenzes erste Glöckchen.
Doch damit, ach, ist sein Gemüt
Denn auch so ziemlich abgeblüht.
Er sinkt ins Bett und träumt noch innig:
Ein Veilchenstrauß, das wäre sinnig...
Eugen Roth
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Die Seele baumeln lassen
Die Seele baumeln lassen
Blauer Himmel, Sonnenschein,
mit Gott und sich zufrieden sein,
Glücksgefühl durchströmt den Geist,
ein Atemhauch, der Stille heißt,
Herz und Sinne ruhen entspannt,
ein leichter Wind streicht übers Land,
mit Aug' und Ohr die Pracht erfassen,
und so die Seele baumeln lassen.
(Oskar Stock)
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Die Sonne ist da
Die Sonne ist da.
Sie wird nicht müde
und steht jeden Tag von neuem auf.
Menschen stehen auf,
sie glauben an den neuen Tag.
Menschen sehen die Sonne aufgehen,
sie spüren die Wärme ihrer Strahlen,
und sie glauben wieder an das Licht.
Die Hoffnung ist da.
Es gibt noch Kinder mit lachenden Augen.
Es gibt noch viele Menschen,
unter deren Haut ein Herz schlägt.
Mit jedem guten Menschen auf der Welt
geht eine Sonne der Hoffnung auf.
Einander Hoffnung geben heißt:
einander Mut machen, einander Leben geben.
Wir können die Wüste nicht auf einmal verändern,
aber wir können anfangen mit einer kleinen Oase.
Wo eine Blume blühen kann,
werden eines Tages tausend Blumen stehen.
Phil Bosman
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