Dienstag, 13. November 2007
Was macht es schon



Was macht es schon,
wenn wir nicht genau
den Sinn der großen
Harmonie verstehen.
Ist sie nicht wie der Bogen,
der über eine Saite streicht
und sämtliche Klänge
daraus hervorlockt ?
Sie ist die Sprache
der Schönheit;
sie ist die Liebkosung,
die aus dem Herzen
der Welt entspringt
und die unser Herz
direkt erreicht.

- Rabindranath Tagore-

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Herbstzeitgefühle

Ich trage die Farbe der Herbstzeitlosen:
Zart leuchtendes Lila im Wiesengrün.
Mein Lächeln streichelt die letzten Rosen
bevor ihre Düfte ins Gestrige ziehn.

Häng meine Lust an steigende Drachen
renn um die Wette in Kinderschuhn,
im maishohen Feld versteckt sich mein Lachen
hab keine Zeit mich schon auszuruhn.

Geh mit den Vögeln entdeckungsreisen
tanz mit den Grillen im taufrischen Gras
will meine Lust am Leben beweisen
und puste den Herbst durchs Sonnenglas.

© Gerti Kurth

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Über dem sonnendurchglänzten Meeresspiegel
wölbt der Himmel endlos sich im Blau.
Leise schlürfend locken sanfte Wellen,
verzaubert säuselnder Winde Sirenengesang

Komm, lass dich ein,
lass dich ein mit uns zu spielen!
Kehr zu uns zurück,
kehr zurück zum Ursprung allen Lebens!

Betört von der Stimmen Zauber,
löse ich mich von allen Fesseln
tauche ein in die geheimnisvollen Fluten,
werde Teil dieses mythischen Geschehns

Getragen nur vom goldurchstrahlten Grün und Blau,
das sich verliert in Hadals dunkler Nacht.
überlasse ich mich willig dem Spiel der Wellen,
Wellen, die mächtiger sind als ich.

Schwerelos gleit` ich an der Oberfläche,
werde eins mit Himmel, Meer und Licht,
bin eingebettet in Myriaden funkelnder Sterne,
die spurlos um mich versinken im Nichts

Rhythmisch durchpflügen die wasserglitzernden Arme
das den Leib umströmende kühle Nass,
ziehen hinter sich her Schwärme von Perlen,
die Beine entfesseln schäumenden Tumult.

Beim Eintauchen saust Wasser in den Ohren,
durchströmt Mund und Nase salzigklebriges Nass,
gurgelnd blubbert der verbrauchte Atem
in silberglänzenden Blasen an die Meeresdecke

Erschöpft vom langem Gleiten,
halt ich irgendwann ermattet inne,
blinzle durch leuchtende Wassertupfer auf den Wimpern
und sehe staunend, wie sich der Himmel im Meer verströmt

Hinreißend geheimnisvoll ist dieser Augenblick,
ein Augenblick der alles trägt.

Das Meer, wie schön ist seine scheinbar glatte Oberfläche,
die all das ausdrückt, was ich suche:

Stille – Weite – Einsamkeit

Hans Feichtinger

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Du musst dich ganz deinen Träumen vertrauen





Du musst dich ganz deinen Träumen vertrauen
Und ihr heimliches Wesen erlernen,
Wie sie sich hoch in den flutenden blauen
Fernen verlieren gleich wehenden Sternen.
Und wenn sie in deine Nächte glänzen
Und Wunsch und Wille, Geschenk und Gefahr
Lächelnd verknüpfen zu flüchtigen Kränzen,
So nimm sie wie milde Blüten ins Haar.
Und schenke dich ganz ihrem leuchtenden Spiele:
In ihnen ist Wahrheit des ewigen Scheins,
Schöne Schatten all deiner Ziele
Rinnen sie einst mit den Taten in Eins.

Stefan Zweig

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