Montag, 26. Januar 2004
Deine Worte
Deine Worte sind wie
Schmetterlinge
über Sommerwiesen
wie Glühwürmchen
in lauen Sommernächten
wie Kolibris
voll süßem Nektar
Deine Worte lassen
Nachtigallen singen
und Fische tanzen im See
Deine Worte wecken
sentimentale Sehnsucht in mir
und die fatale Gewissheit
nie gelebt zu haben

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Eine Blume braucht Sonne
Eine Blume braucht Sonne,
um Blume zu werden.
Ein Mensch braucht Liebe,
um Mensch zu werden.

Phil Bosmans:

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Sonntag, 25. Januar 2004
Verschieden, aber zufrieden
Verschieden, aber zufrieden

Der Leopard hat Flecken,
Der Papagei ist dreist,
Das Nashorn, das hat Zecken,
Das Nilpferd, das ist feist.

Der Hai hat scharfe Zähne,
Und Krallen hat der Bär,
Der Elch hat eine Mähne,
Der Wal ist träg und schwer.

Die Gans hat weiße Federn,
Die Ziege einen Bart,
Die Haut vom Pferd ist ledern,
Der Schwanz vom Schwein apart.

Sie alle sind verschieden,
Am Kopf, am Schwanz, am Bauch,
Und doch mit sich zufrieden!
Ich hoff, du bist es auch.

(Günter Strohbach)

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Geschichte vom dummen Hänschen
Hänschen

Hänschen will ein Tischler werden,
ist zu schwer der Hobel;
Schornsteinfeger will er werden,
doch das ist nicht nobel;
Hänschen will ein Bergmann werden,
mag sich doch nicht bücken;
Hänschen will ein Müller werden,
doch die Säcke drücken;
Hänschen will ein Weber werden,
doch das Garn zerreißt er:
Immer, wenn er kaum begonnen,
jagt ihn fort der Meister.

Hänschen, Hänschen denke dran,
was aus dir noch werden kann!

Hänschen will ein Schlosser werden,
sind zu heiß die Kohlen;
Hänschen will ein Schuster werden,
sind zu hart die Sohlen;
Hänschen will ein Schneider werden,
doch die Nadeln stechen;
Hänschen will ein Glaser werden,
doch die Scheiben brechen;
Hänschen will Buchbinder werden,
riecht zu sehr der Kleister:
Immer, wenn er kaum begonnen,
jagt ihn fort der Meister.

Hänschen, Hänschen denke dran,
was aus dir noch werden kann!

Hänschen hat noch viel begonnen,
brachte nichts zu Ende,
drüber ist die Zeit verronnen,
schwach sind seine Hände.
Hänschen ist nun Hans geworden,
und er sitzt voll Sorgen,
hungert, bettelt, weint und klaget
abends und am Morgen:
Ach, warum nicht war, ich Dummer,
in der Jugend fleißig?
Was ich immer auch beginne -
dummer Hans nur heiß' ich.
Ach, nun glaub' ich selbst daran,
dass aus mir nichts werden kann.


Rudolf Löwenstein

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