Dienstag, 4. Mai 2004
Trost im kleinen Glück
Im Grunde wünschen wir das eine,
bei Tag, bei Nacht zu jederzeit.
Sogar der Dackel an der Leine
kläfft lieber mit Zufriedenheit.

Was auch geschieht, es mag geschehen.
Nur manches macht uns tränenblind.
Doch wenn wir einen Ausweg sehen:
ein Lichtblick, der uns fröhlich stimmt.

Wir pfeifen auf die schlechten Tage.
Das hält uns Hoch, da schrumpft das Tief.
Und eines steht wohl außer Frage,
nicht ewig hängt ein Leben schief.

Im Grunde wünschen wir das eine,
und zwar in jedem Augenblick-
Wir kämen gern mit uns ins Reine
und fänden Trost im kleinen Glück.

Herberth

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Montag, 3. Mai 2004
Der Mond
Und grämt dich, Edler, noch ein Wort
Der kleinen Neidgesellen?
Der hohe Mond, er leuchtet dort,
Und läßt die Hunde bellen
Und schweigt und wandelt ruhig fort,
Was Nacht ist, aufzuhellen.

Johann Gottfried Herder

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Dienstag, 27. April 2004
Die beiden Hände
Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand:
Du große Hand, ich brauche dich,
weil ich bei dir geborgen bin.
Ich spüre deine Hand,
wenn ich wach werde und du bei mir bist,
wenn ich Hunger habe und du mich fütterst,
wenn du mir hilfst, etwas zu greifen und aufzubauen,
wenn ich mit dir meine ersten Schritte versuche,
wenn ich zu dir kommen kann, weil ich Angst habe.
Ich bitte dich: bleibe in meiner Nähe und halte mich.

Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand:
Du kleine Hand, ich brauche dich,
weil ich von Dir ergriffen bin.
Das spüre ich,
weil ich viele Handgriffe für dich tun darf,
weil ich mit dir spielen, lachen und herumtollen kann,
weil ich mit dir kleine, wunderbare Dinge entdecke,
weil ich deine Wärme spüre und dich lieb habe,
weil ich mit dir zusammen wieder bitten und danken kann.
Ich bitte dich: bleibe in meiner Nähe und halte mich.

- Nach Gerhard Kiefel

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Samstag, 24. April 2004
Aus den Farben
Aus den Farben
meiner Träume
hab ich mir
spinnwebenzart
eine Brücke
gebaut
und kann es
kaum glauben
dass sie mich
über den Abgrund
trägt

Hilde Heyduck-Huth



Die Nachtigall singt nur im Dunkeln.

So lernen wir die himmlische Melodie

des Herzens

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Donnerstag, 15. April 2004
Suche nicht nach Schönheit
Suche nicht nach Schönheit;
sie ist trügerisch.
Suche nicht nach Reichtum;
er ist vergänglich.
Suche jemanden, der dich zum Lächeln bringt,
denn es braucht nur ein Lächeln
um einen scheinbar
dunklen Tag zu erhellen.
Finde denjenigen,
der dein Herz zum Lächeln bringt.
(unbekannt)


Wenn ein Lächeln unser Herz anrührt,
wenn der Wald uns friedlich stimmt,
wenn wir von Musik hingerissen sind,
wenn wir von ganzem Herzen lieben,
oder vor Freude lachen und tanzen,
dann sind wir eins mit den Engeln.
Dorothy McLean



Phänomen des Lächelns

Laut einer Untersuchung des
Neuro- Immunologen Lee Berk
lachen Kinder rund vierhundert mal am Tag.
Als Erwachsener tun wir es nur noch rund fünfzehn mal.
Ist das nicht eine der traurigsten Meldungen?
Wie wäre es wohl, wenn auch Erwachsene mindestens vierhundert mal am Tag etwas zu lachen hätten!
Quelle Focus

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Sonntag, 11. April 2004
Die Seele baumeln lassen
Die Seele baumeln lassen
Blauer Himmel, Sonnenschein,
mit Gott und sich zufrieden sein,
Glücksgefühl durchströmt den Geist,
ein Atemhauch, der Stille heißt,
Herz und Sinne ruhen entspannt,
ein leichter Wind streicht übers Land,
mit Aug' und Ohr die Pracht erfassen,
und so die Seele baumeln lassen.
(Oskar Stock)

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Dienstag, 6. April 2004
Ruf der Romantik
Ruf der Romantik
Mondbeglänzte Zaubernacht
Die den Sinn gefangen hält
Wundervolle Märchenwelt
Steig‘ auf in der alten Pracht
Ludwig Tiek

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Sonntag, 4. April 2004
Ein kleines Lied
Ein kleines Lied, wie geht's nur an,
dass man so lieb es haben kann?
Was liegt darin? Erzähle!

Es liegt darin ein wenig Klang,
ein wenig Wohllaut und Gesang
und eine ganze Seele.

Marie von Ebner-Eschenbach

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Sonntag, 28. März 2004
Ich wünsche dir Geduld

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Mittwoch, 10. März 2004
Der Wetterfrosch
Wenn der Frosch im Wetterglase,
einen Cognac zu sich nimmt,
und sich begießt die grüne Nase,
die Sonne lange nicht mehr kimmt.
Wenn er auf die Leiter steigt,
auf der Jagt nach Stubenfliegen,
und uns dabei sein Lächeln zeigt,
werden wir schönes Wetter kriegen.
Kräht er wie ein Wetterhahn,
kündigt sich schlechtes Wetter an.
Hüpft ins Wasser er geschwind,
weht in Böen starker Wind.
Quakt er nachts beim Vollmondschein,
stellt sich strenge Kälte ein.
Schüttelt er sein kluges Köpfchen,
fallen bald die ersten Tröpfchen.
Zuckt sein rechtes Hinterbein,
strömt Polarluft zu uns ein.
Singt im Duett er mit dem Vetter,
bleibt beständig noch das Wetter.
Wenn Frösche sich zum Rundgesang,
treffen beim Sonnenuntergang,
allesamt recht wohlgesinnt,
wunderschön die Nacht beginnt.
Quakt der Frosch am frühen Morgen,
macht die Feuchtigkeit ihm Sorgen.
Wenn er wie ein Kuckuck schreit,
beginnt die schöne Maienzeit.
Wenn er am Teich spazieren geht,
ein schöner Tag uns vorbesteht.
Bleibt er zu Haus in seinem Stall,
schüttet es draußen überall.
Wenn er beim Quaken innehält,
der hohe Luftdruck sofort fällt.
Flüchtet er durch grüne Auen,
wird sich was zusammenbrauen.
Hüpft der Frosch durchs Schilf geschwind,
kommt bestimmt ein Wirbelwind.
Wenn er nach rasanter Flucht,
ängstlich ein Versteck aufsucht,
und er dort leis‘ nur quakt und zag,
gibt’s Donner, Blitz und Hagelschlag.
Wenn der Frosch in’s Wasser flieht,
er den Schneesturm kommen sieht.
Geht der Laubfrosch aus zum Schwof,
dann hat der Neumond einen Hof.
Schläft der Frosch im gläsern Haus,
einmal sich bis Mittag aus,
weil er die ganze Nacht lang sang,
bleibt das Wetter schön noch lang.
Wenn er froh und unbeschwert,
morgens vom Konzert heimkehrt,
und den ganzen Tag lang ruht,
bleibt das Wetter weiter gut.

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