Freitag, 15. Juni 2007
Spuren im Sand


Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorüber gezogen war,
blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich
und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Text: Margaret Fishback Powers
© Copyright 1964 Margaret Fishback Powers
© Copyright der deutschen Übersetzung
1996 Brunnen-Verlag Gießen, www.brunnen-verlag.de

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Donnerstag, 14. Juni 2007
Was macht es schon
Foto: aus dem Internet
Was macht es schon,
wenn wir nicht genau
den Sinn der großen
Harmonie verstehen.
Ist sie nicht wie der Bogen,
der über eine Saite streicht
und sämtliche Klänge
daraus hervorlockt ?
Sie ist die Sprache
der Schönheit;
sie ist die Liebkosung,
die aus dem Herzen
der Welt entspringt
und die unser Herz
direkt erreicht.

- Rabindranath Tagore

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Montag, 4. Juni 2007
Mohnblumenwiese



- Mohnblumenwiese -

Rote zarte Blüten,
wie hingetupft auf grünem Gras
unter dem wolkenlosen Himmel,
wiegen sich sanft im Wind.
Ihr unendlicher Liebreiz
erfüllt mein Herz.
Der Duft des
sonnenüberfluteten Wiesengrundes
schenkt mir ein
außerirdisches Hochgefühl
Mein Herz ist frei von Melancholie
Mein rotes, langes Kleid
streichelt die Blüten
als wollte es sie liebkosen.
Höre innig
die wundervollen Melodien
der Insekten.
Komm mit mir
auf leisen Füßen
und meine Wünsche
gleiten in paradiesische Sphären.


©Marga Ritte






Hast du einmal nachgedacht,

Hast du einmal nachgedacht,
was die anderen Menschen glücklich macht?
Es ist Reichtum nicht und Geld,
es ist jene kleine Welt,
die sich jeder selber macht.



Sommer

Mit leuchtenden Farben feenhaft gewebt
sind die Felder wohin man auch blickt.
Der Sommer hat den Teppich gelegt
und mit herrlichen Blüten bestickt.

Die Mohnblumen in ihrer roten Pracht
überstrahlen das saftige Grün,
als hätte ein Maler ein Werk vollbracht,
wie man schöner keines kann sehn.

©Lemmie



Heute am Weg

Das Glück muß entlang dem Wege gefunden werden,
nicht am Ende der Straße;
denn dann ist die Reise vorüber
und es ist zu spät.
Die Zeit für das Glück ist heute,
nicht morgen.
Ein Strom von Gelegenheiten
fließt ununterbrochen
an uns vorüber:
während den Stunden,
die wir zu Hause verbringen;
im Büro oder im Laden
oder in der Fabrik,
in der wir arbeiten;
wenn wir die
Straße entlang gehen;
wenn wir mit der Bahn
oder mit dem Flugzeug
oder mit dem Bus reisen
- wo immer wir sind
und was immer wir tun.

David Dunn







Kleine Blüten

Kleine Blüten, anspruchslose Blumen,
Waldbrandschmuck und Wiesendurcheinander,
Rote, weiße, gelbe, blaue Blumen
Nahm ich im Vorbeigehn mit nach Hause.
Kamen alte, liebe Zeiten wieder:
Auf den Feldern wehten grüne Hälmchen,
Süß im Erlenbusche sang der Stieglitz,
Eine ganze Welt in Unschuld sang er
Mir und dir.
Nun, seit Jahren, ordnen deine Hände
Perlenschnur und Rosen in den Haaren.
Wie viel schöner, junge Frau, doch schmückten
Kleine Blumen dich, die einst wir pflückten,
Ich und du.

Detlev von Liliencron

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Dienstag, 22. Mai 2007
Jetzt aber schnell raus

Jetzt aber schnell raus
denn draußen tobt der Frühling
bloß nichts verpassen!

© Laura

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Mittwoch, 25. April 2007
Der Frühling weiß zu finden



Der Frühling weiß zu finden
Mich tief in Stadt und Stein,
Gießt mir ins Herz den linden
Fröhlichen Hoffnungsschein.

Manch' grüne Wipfel lauschen
Zwischen den Dächern vor,
Ein Lerchenklang durch' s Rauschen
Der Stadt schlägt am mein Ohr.

Ein Schmetterling als Bote
Flattert im Wind vorbei,
Hinschwebend über das tote
Steinerne Einerlei.

Heinrich Seidel

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Sonntag, 1. April 2007
Die Göttin tanzt
Die Göttin tanzt...

Über tauenden Wiesen tanzt die Göttin,
still, grazil und ohne jeden Hintersinn
unter Schritten wachsen bunte Blumen,
ihre Blick bringt Samen in weiche Krumen
Ihr grüner Atem ist Waldmeister, Jasmin
Ihr Rock: weiße Wolken, die vorüber ziehn
Sie bringt das Leben, Wärme in den Regen
Erfüllt Feld und Flur mit mannigfachem Leben
und summt im ersten Bienenflug ihr Lied
das wie eine Hymne nun um Welten zieht.
Herzen öffnen sich Millionen Blüten gleich
Sie ist Frühling, sie regiert ihr Königreich.
Und tanzt, wie sie singt und wie sie lacht
Bis alles erblüht und lebt in alter Pracht....


Co. Ciera
ciera@gmx.de <ciera@gmx.de>

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Donnerstag, 29. März 2007
Die Natur weckt das Frühlingsgefühl


*






Die Natur weckt das Frühlingsgefühl

wir schließen die Augen, verhalten uns still
und lauschen den Liedern
der Vögel im April
Die Luft riecht nach Veilchen,
die in den Hecken blühn.
Osterlämmchen suchen das erste frische Grün
und mich hält jetzt nichts mehr im Haus.
Ich muss in die Natur hinaus.

©Iphigenie

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Dienstag, 6. Februar 2007
Sehnsucht nach dem Meer

Costa Brava
Costa Brava
Costa Brava



Sehnsucht nach dem Meer

Du, Möwe, die weit über See, weit über Meer hingleitet,
Erzähl mir von dem, was du dort sahst!
Erzähl mir alles, selbst was du vergaßt!
Erklär mir den Anblick, wenn der Horizont sich weitet.
Erzähl mir Geschichten über Bris', Wind und Sturm.

Schildere den Tag, schildere die Nacht!
Was gefiel dir an all Meeres Pracht?
Erzähl mir vom Jenseits, von den Menschen, vom Turm!
Ach, Möwe, teile mir mit, was mir bleibt verborgen.
Einst war ich bei dir, jetzt ist's vergangen.
Einst war es Sehnsucht, jetzt ist's Verlangen.
Sag mir was ist, sonst mach ich mir Sorgen.

unbekannter Verfasser

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Freitag, 22. Dezember 2006
Es trifft tatsächlich zu



Es trifft tatsächlich zu,
lt. Zitat

"Nichts ist einfacher
als sich schwierig auszudrücken,
und nichts ist schwieriger,
als sich einfach auszudrücken.
Dazu eine alte Volks(schul) weisheit:
deutsche Sprache, schwere Sprache!


v.(Schullehrer)H. Waggerl:

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Montag, 27. November 2006
Füg mich ein in deinen Herbst


Füg mich ein in deinen Herbst

Füg mich ein in deinen Herbst, du Wald.
nimm mich ganz in deine Zeit, o Fluss,
gib mir Raum in deinem Arm, du Feld.
Ein Teil von deinem Tag bin ich,
ein Korn auf deiner Tenne.
Nicht ganz bin ich,
allein bin ich nicht,
ohne dich bin ich nicht,
allein du wirkst mein Sein.
Außer dir nur Schein,
in dein Weben pflanz mich ein.

Maurus Matthei

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