Sonntag, 22. August 2004
Sterne mit den goldnen Füßchen
Sterne mit den goldnen Füßchen
Wandeln droben bang und sacht,
Daß sie nicht die Erde wecken,
Die da schläft im Schoß der Nacht.

Horchend stehn die stummen Wälder,
Jedes Blatt ein grünes Ohr!
Und der Berg, wie träumend streckt er
Seinen Schattenarm hervor.

Doch was rief dort? In mein Herze
Dringt der Töne Widerhall.
War es der Geliebten Stimme,
Oder nur die Nachtigall?

Heinrich Heine

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Samstag, 7. August 2004
Tröstlich
Man nehme einen Sonnenstrahl
garniert mit einer Mücke
und Flimmerstäubschen ohne Zahl
und teile sie in Stücke.
Dieselben würze man gar fein
mit einem Blatt der Rose
und rühre Sonnenluft hinein zu einer warmen Soße.
Dann noch ein Eckchen Himmelblau,
den Hauch von Schwalbenschwingen
mit einem Tröpfchen Morgentau
gemischt zum Wallen bringen.
Dies alles kann man, wenn man mag
in bunte Gläser stecken,
um es für einen dunklen Tag
im Winter einzuwecken. Verf.unbek.

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Freitag, 6. August 2004
Die große Wahrheit
"Die große Wahrheit, die die Natur erfüllt,
wird nicht mittels der menschlichen Sprache
von einem zum anderen weitergegeben.
Die Wahrheit bevorzugt die Stille,
um ihre Botschaft liebenden Seelen mitzuteilen."

Khalil Gibran

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Die Dichtung
Die Dichtung schafft einen magischen Raum,
in dem das sonst Unvereinbare vereinbar,
das sonst Unmögliche wirklich wird.
Hermann Hesse

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Mit der Sprache spielen
Mit der Sprache spielen,
aus den einzelnen Worten
liebliche Noten dichten.
Sprache ist wie Musik
Die ein Dichter hörbar macht.
Die Seelen der Menschen
damit erreichen,
ist des Dichters Lebenssinn.

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