Mittwoch, 16. Juni 2004
Ein Optimist
Ein Optimist ist ein Mensch,
der die Dinge nicht so tragisch nimmt
wie sie sind.
Karl Valentin

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Man nehme:
Seit frühester Kindheit, wo man froh lacht,
verfolgt mich dieser Ausspruch magisch:
Man nehme ernst nur das, was froh macht,
das Ernste aber niemals tragisch!"

Heinz Erhardt

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Onkel Harry
Onkel Harry wohnte im achten Stock, weil im siebten schon jemand anders wohnte.
Er hatte eine schöne Wohnung - mit Zimmern drin und Wänden an den Seiten.
Es grenzte aber nicht nur ein Zimmer an das andere, sondern schon fast an Wahnsinn,
wie viele Bilder seine Nägel zierten. Auch schöne Radierungen hatte er –
besonders in den Geschäftsbüchern, wie er oft scherzhaft zu bemerken liebte.
Von seiner Frau, meiner Tante Luise, sagte er immer, ihre Eltern hätten,
als sie noch ein Baby war, sehnsüchtig darauf gewartet, dass sie endlich sprach –
nun wartete er ebenso sehnsüchtig darauf, dass sie endlich einmal damit aufhöre!
Alle liebten Onkel Harry, weil er humorvoll war, und unzählbar waren seine Freunde, solange er Geld besaß. Bevor er völlig verarmt in seinem Rauchzimmer - er nannte es so,
weil dort der Ofen immer so rauchte - starb, schrieb er doppelzüngig in sein Tagebuch:
„Ich hatte mehr Freunde, als ich verdiente!“

Heinz Erhardt

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Dienstag, 15. Juni 2004
Durch die Blume
Ein Mensch pflegt seines Zimmers Zierde,
Ein Rosenstöckchen mit Begierde.
Gießt’s täglich, ohne zu ermatten,
Stellts bald ins Licht, bald in den Schatten.

Erfrischt ihm unentwegt die Erde,
Vermischt mit nassem Obst der Pferde,

Beschneidet sorgsam jeden Trieb -
Doch schon ist hin, was ihm so lieb.

Leicht ist hier die Moral zu fassen:
Man muss die Dinge wachsen lassen!

Eugen Roth

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Wir Menschen
"Wir Menschen sind doch nur sehr kleine Rädchen
in dem unendlich wunderbaren Räderwerk
der Schöpfung bzw. Natur."

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Montag, 14. Juni 2004
Nichts ist selbstverständlich
Das Selbstverständliche versteht sich nicht von selbst.
Gehen, stehen, lieben, in Bewegung sein und ruhen,
Dach über dem Kopf, Brot und Wein auf dem Tisch,
Gefährte auf dem Weg. Wasser tränkt dich, Luft
lässt dich atmen, Licht umströmt dich.
Über dir der Himmel, unter dir die Erde,
neben dir der Baum, vor dir der Mensch,
in dir das Leben. Engel begleiten deinen Weg,
Sterne zeigen dir das Ziel, Farben malen Schönheit
in dein Leben. Nichts kannst du machen, alles ist
Geschenk und Gnade, alles zugesprochener Lebensraum.
Empfangender bist du auf deinem Weg.

( Benedikt Werner Traut )

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Für viele
Wie viel Schönheit ist auf Erden
Unscheinbar verstreut;
Möcht ich immer mehr des inne werden;
Wie viel Schönheit, die den Taglärm scheut,
In bescheidnen alt und jungen Herzen!
Ist es auch ein Duft von Blumen nur,
Macht es holder doch der Erde Flur
Wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen.
(Chr. Morgenstern)

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