Mittwoch, 14. September 2005
Fürchte dich nicht






Fürchte dich nicht, sind die Astern auch alt,
streut der Sturm auch den welkenden Wald
in den Gleichmut des Sees, -
die Schönheit wächst aus der engen Gestalt;
sie wurde reif, und mit milder Gewalt
zerbricht sie das alte Gefäß.

Sie kommt aus den Bäumen
in mich und in dich,
nicht um zu ruhn;
der Sommer ward ihr zu feierlich.
Aus vollen Früchten flüchtet sie sich
und steigt aus betäubenden Träumen
arm ins tägliche Tun.

Rainer Maria Rilke

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Zu meinen Gedanken heute ...
paßt dieses Gedicht, liebe Laura, denn ich denke mit Grausen an den Herbst und Winter, aber Rilke faßt dieses Welken des Sommers in einen positiven Rahmen - das tut gut zu lesen :)

ganz liebe Grüsse an dich,
Ocean

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