Ja - der Mai
Ja - der Mai
ist vorbei.
Ich hofft', er käm' zweimal
das Jahr - gar dreimal.
Ich würd dann ja nur
- summa-summarum-gewesen -
Frances und Mörike lesen,
sozusagen bis auf den Grund - und pur!
*
Ach, da find ich ihn wiedern -
in solchen Liedern:
**
Miriam Frances:
Der Mai, der grüne Redakteur,
Der Mai, der grüne Redakteur,
hat wieder mal das Sagen.
Er hat heut morgen kurz nach acht
unheimlich zugeschlagen.
Die Bäume hauen auf den Putz
und fallen aus der Rolle,
und vor dem Haus die Hecken kriegen
sich langsam in die Wolle.
Sogar der Himmel sieht so aus,
als fiele er aus den Wolken.
Er frißt uns beinah aus der Hand
und lächelt frisch gemolken.
Dem letzten Rest von Winterdreck
geht es jetzt an den Kragen.
Man spürt, sogar ein Purzelbaum
würde hier Wurzeln schlagen.
Ach, Dichter müßte man jetzt sein,
um richtig zu genießen,
und mindestens geschrieben haben:
„Wenn alle Brünnlein fließen . . .“
Denn Mai ist eine Kreation
von Mörike und Co.,
und wie die Dichter nun mal sind,
die meinen das nicht so.
Rings um mich her ist alles neu,
nur ich bin fast die alte.
'ne andere Art von Fröhlichkeit
ziert mich und noch 'ne Falte.
Ich denke in der linden Luft
an die und die Bazille,
wer alt ist, lutscht ein Himbeereis,
wer jung ist, nimmt die Pille.
Egal, wie immer man's auch nimmt,
es läßt sich wieder leben.
Man fragt nicht: Honig oder Leim?,
am Mai, da bleibt man kleben.
Und käme er als Mensch daher,
ich glaub', er hieße Schulze,
und wäre er ein Liebeslied,
es wäre eine Schnulze.
(dies schrieb iustitia gefunden im Internet)
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