Montag, 6. September 2004
Blick ins Licht
Still von Baum zu Baum schaukeln
meinen Kahn die Uferwellen;
märchenblütenblau umgaukeln
meine Fahrt die Schilflibellen,
Schatten küssen den Boden der Flut.

Durch die dunkle Wölbung der Erlen
- welch ein funkelndes Verschwenden -
streut die Sonne mit goldenen Händen
silberne Perlen
in die smaragdenen Wirbel der Flut.

Durch die Flut der Strahlen schweben
bang nach oben meine Träume,
wo die Bäume
ihre krausen Häupter heben
in des Himmels ruhige Flut.

Und in leichtem, lichtem Kreise
weht ein Blatt zu meinen Füßen
weiße Taube seh ich grüßen;
fernher grüßen
meiner Seele dunkle Flut.

Richard Dehmel (1863-1920)

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Liebe Laura,
da hat dieser Richard Dehmel wunderbare Lautmalereien zu Papier gebracht. Es klingt wie Musik.
Vielen Dank für dieses schöne Gedicht!

Liebe Grüße, Irmgard

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Hallo Irmgard
dieses Gedicht ist wirklich märchenblütenblau und es freut
mich, wenn du es auch schön findest!

Laura

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Das ist...
wieder ein so schönes Gedicht mit unheimlich viel Tiefe, das auch wunderbar zu dem Spätsommerwetter heute passt. Danke dir für all diese schönen Texte und für deine lieben Worte - und ich freu mich, dass du wieder da bist, liebe Laura :)

ganz liebe Grüsse und einen erfüllten Tag wünscht dir
Deine Ocean

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Liebe Ocean
Auch heute streute die Sonne mit goldenen Händen
silberne Perlen!
Herrlich das wir das erleben dürfen.

Alles Liebe
Laura

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