Dienstag, 4. Mai 2004
Haiku
An Gehölzrändern
Findet man den Fingerhut
Hummeln laut summen

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Ohne Dich, was wäre ich?
"So!"
sagt der Himmel zu der Wiese:
"Jetzt legen wir uns auf den Bauch.
Du schreibst noch ein paar Grüße,
und ich, ich unterzeichne auch.
Dann aber haben wir genug getan."
Die Wiese schaut den Himmel an
und sagt:
"Unendlich lieb habe ich Dich und ohne Dich -
was wäre ich ?"
Der Himmel aber wirft sich weit
über das weiche Wiesenkleid:
"Was wäre all mein blaues Müh'n,
blieb's ungestillt von Deinem Grün ?!"
Sup

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Trost im kleinen Glück
Im Grunde wünschen wir das eine,
bei Tag, bei Nacht zu jederzeit.
Sogar der Dackel an der Leine
kläfft lieber mit Zufriedenheit.

Was auch geschieht, es mag geschehen.
Nur manches macht uns tränenblind.
Doch wenn wir einen Ausweg sehen:
ein Lichtblick, der uns fröhlich stimmt.

Wir pfeifen auf die schlechten Tage.
Das hält uns Hoch, da schrumpft das Tief.
Und eines steht wohl außer Frage,
nicht ewig hängt ein Leben schief.

Im Grunde wünschen wir das eine,
und zwar in jedem Augenblick-
Wir kämen gern mit uns ins Reine
und fänden Trost im kleinen Glück.

Herberth

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Hungrige Mücken
Jetzt aber schnell raus,
denn draußen tobt der Frühling,
bloss nichts verpassen.

dazu schrieb man mir einen Kommentar

Im hohen Gras sich
piesacken zu lassen, von
hungrigen Mücken.

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Duftender Flieder
Duftender Flieder
Leuchtet in weiß und lila
Aus grünen Hecken
byLaura




Nass War der Tag

Nass war der Tag, die schwarzen
Schnecken krochen.
Doch als die Nacht schlich durch die
Gärten her,
das war der weiße Flieder
aufgebrochen.
Und über allen Mauern hing er schwer.
Und über allen Mauern tropften leise
Von bleichen Trauben Perlen gross
Und klar,
und war ein Duften rings, durch das
die Weise
der Nachtigall wie Gold geflochten
war.
(Münchhausen)


Danke liebe Heike für das
schöne Gedicht




Flieder duftet durch’s Glas
(Māris Čaklais)

Flieder duftet durch’s Glas,
und ich liebe dich, dich hinter dem Glas.
Weder habe ich das Glas eingesetzt
noch den Regen erdacht,
der, zerstäubt, die Scheibe lila färbt.
Weder habe ich den Flieder erdacht
noch die Liebe erfunden,
alles ist von selber gekommen:
der Flieder, der Regen, du
und das Glas vor alledem,
durchsichtig, aber dennoch: Glas – Glas – Glas.

Glas, durch das der Flieder duftet.

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Montag, 3. Mai 2004
So lila
So lila leuchtet
Doch nur der Flieder im Mai
Erinnerungen

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Im wunderschönen Monat Mai
Im wunderschönen Monat Mai,
als alle Knospen sprangen,
da ist in meinem Herzen
die Liebe aufgegangen
Im wunderschönen Monat Mai
da hab ich ihr gestanden
mein Sehnen und Verlangen

Heine, Heinrich (1797-1856)

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Elfchen
Zeit
ist nur
ein Tropfen auf
dem heißen Stein der
Unendlichkeit.

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Der Mond
Und grämt dich, Edler, noch ein Wort
Der kleinen Neidgesellen?
Der hohe Mond, er leuchtet dort,
Und läßt die Hunde bellen
Und schweigt und wandelt ruhig fort,
Was Nacht ist, aufzuhellen.

Johann Gottfried Herder

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Jeder Mensch ist ein Clown
Jeder Mensch ist ein Clown,
aber nur wenige haben den Mut,
es zu zeigen!

Charly Rivel

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Sonntag, 2. Mai 2004
Zum Thema Maikäfer fand ich folgende Geschichte:
Fünfter Streich
Max und Moritz
Von Wilhelm Busch

Wer in Dorfe oder Stadt
Einen Onkel wohnen hat,
Der sei höflich und bescheiden,
Denn das mag der Onkel leiden.
Morgens sagt man: "Guten Morgen!
Haben Sie was zu besorgen?"
Bringt ihm, was er haben muss:
Zeitung, Pfeife, Fidibus.
Oder sollt' es wo im Rücken
Drücken, beißen oder zwicken,
Gleich ist man mit Freudigkeit
Dienstbeflissen und bereit.
Oder sei's nach einer Prise,
Dass der Onkel heftig niese,
Ruft man:"Prosit!" alsogleich.
"Danke!" - "Wohl bekomm' es Euch!"
Oder kommt er spät nach Haus,
Zieht man ihm die Stiefel aus,
Holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze,
Dass er nicht im Kalten sitze.
Kurz, man ist darauf bedacht,
Was dem Onkel Freude macht.
Max und Moritz ihrerseits
Fanden darin keinen Reiz.
Denkt euch nur, welch schlechten Witz
Machten sie mit Onkel Fritz!


Jeder weiß, was so ein Mai-
Käfer für ein Vogel sei.
In den Bäumen hin und her
Fliegt und kriecht und krabbelt er.


Max und Moritz, immer munter,
Schütteln sie vom Baum herunter.


In die Tüte von Papiere
Sperren sie die Krabbeltiere.


Fort damit und in die Ecke
Unter Onkel Fritzens Decke!


Bald zu Bett geht Onkel Fritze
In der spitzen Zippelmütze;


Seine Augen macht er zu,
Hüllt sich ein und schläft in Ruh.


Doch die Käfer, kritze, kratze!
Kommen schnell aus der Matratze.


Schon fasst einer, der voran,
Onkel Fritzens Nase an.


"Bau!" schreit er. "Was ist das hier?"
Und erfasst das Ungetier.


Und den Onkel, voller Grausen,
Sieht man aus dem Bette sausen.


"Autsch!" - Schon wieder hat er einen
Im Genicke, an den Beinen;


Hin und her und rundherum
Kriecht es, fliegt es mit Gebrumm.


Onkel Fritz, in dieser Not,
Haut und trampelt alles tot


Guckste wohl, jetzt ist's vorbei
Mit der Käferkrabbelei!


Onkel Fritz hat wieder Ruh
Und macht seine Augen zu.

Dieses war der fünfte Streich,
Doch der sechste folgt sogleich.

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Krabbelkäfer
Krabbelkäfer,
Du Maikäfer,
Bist ein rechter Winterschläfer,
Hast' die kalte Zeit verschlafen,
Warst im Erdreich bei'n Larven,

Doch frisch erwacht zum Leben,
Magst uns Lebensfreude geben.
Ein putzig Kerl, Du immer bist,
Wenn Du Löcher in Blätter frisst.

Im Sonnenschein,
Bist Du daheim,
Wird's aber kalt,
Wirst' nicht alt.

Von Blatt zu Blatt,
Isst Du Dich satt.
Ziehen Wolken auf,
Bist Du schlecht drauf.

Kannst nicht mehr fliegen,
Musst die Angst besiegen.
Mit der Sonnenkraft,
Hast Du's geschafft,

Kannst so Wärme tanken,
Darfst der Sonne danken.
Jürgen Moellering

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Der Mai
Dieser Monat ist ein Kuss,
den der Himmel gibt der Erde,
Dass sie jetzund seine Braut,
künftig eine Mutter werde.

Friedrich von Logau
(1604-1655)

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