Montag, 2. Februar 2004
Ein Lächeln
Ein Lächeln

Ein Fremder hat mir ein Lächeln geschenkt,

an einem Regenmorgen,

es streifte mein Herz, das angstvoll bedrängt,

und linderte meine Sorgen.



Ich wollt es behalten, ich Egoist,

doch begriff ich, mit einem Mal heiter,

dass man in der Fülle großzügig ist-

und ich gab es an den Nächsten weiter.



So trat es seine Wanderung an,

durch Strassen, Plätze und Gassen,

durch Omnibus, Tram und Untergrundbahn,

so greifbar- und doch nicht zu fassen.



Am Abend, als ich nach Hause ging,

da bückt ich mich plötzlich nieder

und sah wie ein kleines strahlendes Licht,

mein Lächeln auf einem Kindergesicht

ich nahm es mir und hatte es wieder.



(Unbekannt)

... link (2 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 1. Februar 2004
Wer Schmetterlinge lachen hört
wer schmetterlinge lachen hört,
der weiß wie wolken schmecken.
der wird im mondschein,
ungestört von furcht,
die nacht entdecken. ...

der wird zur pflanze, wenn er will.
zum tier, zum narr, zum weisen.
und kann in einer stunde
durch das ganze weltall reisen. ...

der weiß, daß er nichts weiß,
wie alle anderen auch nichts wissen.
nur weiß er, was die anderen,
und auch er noch lernen müssen. ...

wer in sich fremde ufer spürt
und mut hat sich zu recken;
der wird allmählich, ungestört von furcht,
sich selbst entdecken.
abwärts zu den gipfeln seiner
selbst blickt er hinauf.
den kampf mit seiner unterwelt
nimmt er gelassen auf. ...

wer mit sich selbst in frieden lebt,
der wird genauso sterben:
und ist selbst dann lebendiger
als alle seine erben.


(Novalis)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dankbarkeit
Lasst uns dankbar sein für diesen wunderschönen Tag.
Lasst uns dankbar sein für dieses Leben.
Lasst uns dankbar sein für das Wasser,

ohne das Leben nicht möglich wäre.
Lasst uns Mutter Erde danken,
die uns schützt und nährt.

- tägliches Gebet der Lakota-Indianer

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 31. Januar 2004
Mausegeschichten
Mausegeschichten

Nächtlich im sonst stillen Häuschen
geht es zu in Saus´und Braus´;
denn es feiern alle Mäuschen -
ha! - die Katz´ist aus dem Haus!

Ja, die Tante Mauselinde
sitzt, was bisher unerhört,
auf dem Käse tief im Spinde,
schmaust und knabbert ungestört.

Maus-Peppino sieht man winken,
was seither noch nie geschah,
unverfroren von dem Schinken
und er jubelt laut :"hurra !"

Mitten drin in dem Gezeter
hört man plötzlich ein Geschnarch,
ungestört schläft Mäusepeter,
der erfahr´ne Patriarch.

Auch die kleinen Mäuseschwänzlein,
übermütig, niedlich, frisch,
wagen lustig noch ein Tänzlein,
mitten auf dem Küchentisch.

Aber düster schaut die Mutter
in der Küche früh um neun;
angefressen Speck und Butter,
wer wird das gewesen sein?

Und sehr zornig schaut der Vater
und er spricht zur Frau im Haus:
"Nachbars dicken grauen Kater
borg ich mir am Abend aus."
Das nun folgende Gemetzel
übergehe ich diskret,
weil die Sache so entsetzel-
-ich mir an das Herze geht.

Darum, Maus- und Menschenkinder,
glaubt nicht an das ew´ge Glück;
merkt es wohl, ihr armen Sünder:
Immer kommt die Katz´ zurück!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Zwischen Sonnenschein
Zwischen Sonnenschein
und Blumen
zu leben
lässt unsere Träume
langsam entfalten.....

Kleine Dinge
zu beobachten
wie Rotkehlchen,
Schneckenhäuschen,
Zweige von Forsythia
Zweige von Quitten
oder sanfte Regenschauer......

bringt alles wieder
was wir immer schon wussten
und spürten....

Wir finden
die kleinen Wunder
die unseren Seelen
wieder eine Heimat
in der Natur schenken...


Der Sonnenschein ist Wunsch

... link (0 Kommentare)   ... comment


Wenn jeder eine Blume pflanzte
Wenn jeder eine Blume pflanzte,
jeder Mensch auf dieser Welt,
und, anstatt zu schießen, tanzte
und mit Lächeln zahlte, statt mit Geld -
wenn ein jeder einen anderen wärmte,
keiner mehr von seiner Stärke schwärmte,
keiner mehr den anderen schlüge,
keiner sich verstrickte in der Lüge,
wenn die Alten wie die Kinder würden,
sie sich teilten in den Bürden,
wenn dies Wenn sich leben ließ,
wär`s noch lang kein Paradies -
bloß die Menschenzeit hätt angefangen,
die in Streit und Krieg uns beinah ist vergangen.
(Peter Härtling)


da kann man sich nur noch anschliessen.

... link (0 Kommentare)   ... comment