Donnerstag, 21. Oktober 2004
Hoher Herbst
Kastanie fällt,
Die Walnuß wird geschlagen,
Das nasse Obst:
In Körben heimgetragen.
aus West,
Der Regen treibt die Blätter.
Das Astwerk bricht
Herab im schweren Wetter.
Die graue Zeit
Sinkt mit den Nebeln nieder.
Die Kühle greift den Vögeln ins Gefieder.
Nur Rabenschrei verhallt in leeren Wäldern
Beim scharfen Rauch
Aus den Kartoffelfeldern.
(Karl Krolow)

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Der Wind
Ich bin der Wind
und komm geschwind.
Ich wehe durch den Wald,
dass weit es widerhallt.
Bald säusle ich gelind
und bin ein sanftes Kind;
bald braus ich wie ein Mann,
den niemand fesseln kann.
Schließt Tür und Fenster zu,
sonst habt ihr keine Ruh!
Ich bin der Wind
und komm geschwind.

Franz von Pocci

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